27. Juni 2016

STUTTGART braucht ein selbständiges KULTURREFERAT ACHTUNG, lieber Gemeinderat und Kunst- und Kulturinteressierte von Stuttgart /// Frage: Verortung Kultur in Stuttgart aktuell!

Aufruf

“Stuttgart ist die Kulturhauptstadt von Baden-Württemberg. In keiner anderen
Stadt gibt es solch ein breites Basisangebot an Hoch- und Breitenkultur,
keine andere Stadt hat so viele Künstler und Kreative unter ihren
Einwohnern, in keiner anderen Stadt gibt es eine so hohe und konstante
Nachfrage nach Kultur.” (Kurt-Jürgen Maaß in “Kultur im Dialog,
Betrachtungen des Prozesses zur Entwicklung von kulturellen Leitlinien”)

Wir, die Unterzeichnenden, sind über die vorgeschlagene Zuordnung des
Kulturamts zum neuen Referat ”Allgemeine Verwaltung, Recht und Kultur”
irritiert und erstaunt. Der Vorschlag erklärt sich uns inhaltlich nicht und
entspricht nicht den in „Kultur im Dialog“ formulierten kulturellen
Leitlinien, die insbesondere die Verantwortung von Kultur in den Bereichen
Kulturelle Bildung und Wissen, Diversität und Vielfalt und Stadtentwicklung
betonen.

Wir bitten die Verantwortlichen dringend, den aktuellen Vorschlag zu
erklären und zu überprüfen. Wir empfehlen über eine inhaltliche Zuordnung
des Kulturamtes
nachzudenken, bei der sich im Referatszuschnitt wertvolle
Schnittstellen ergeben: z.B. zu Jugend und Bildung, Sozialem und
gesellschaftlicher Integration oder Städtebau und Stadterneuerung. Eine
moderne Organisation von Stadtverwaltung sollte inhaltliche Schnittstellen
in den Referaten spiegeln, so wie es z.B. mit der Zusammenfassung von
Schulverwaltungsamt und Jugendamt gelungen ist. Wir empfehlen gleichzeitig
eine Prüfung den Kulturbereich im Geschäftskreis des Oberbürgermeisters
anzusiedeln, um Kultur als Querschnittsaufgabe für alle Referate zu
etablieren.


Mit einer inhaltlich motivierten Zuständigkeit würde die Kultur in Stuttgart
nach innen die notwendige Vernetzung und Wertschätzung erfahren,
gleichzeitig wäre es nach außen ein Signal für die Strahlkraft und den
Stellenwert von Kultur für die Stuttgarter Stadtgesellschaft. Aktuell droht
Stuttgart eher ein Imageverlust.


Wir empfehlen in diesem Zusammenhang auch den Blick auf andere
Landeshauptstädte, die der Kultur entweder mit einem selbständigen
Kulturdezernat
(z. B. München) oder mit sinnvollen Referatszuschnitten den
angemessenen Stellenwert zubilligen. Auffällig ist, dass die
Landeshauptstädte, die sich als Kulturstandort positionieren auch
einschlägige Ämterzuschnitte haben, so etwa Potsdam, Magdeburg, Dresden.
Erfurt, Wiesbaden, Mainz und Saarbrücken."


Die Künstler, Kulturschaffenden und Kulturinteressierten der Stadt