Fragen an FUKS...
A: an Christa Munkert
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
CM: Aus dem Umgang mit Materialien, deren Aussehen und meine Sicht darauf.
Christa Munkert im Atelier, Stuttgart 2020, Fotos: Katharina Munkert |
A: Wie sieht Ihr Alltag aus?
Christa Munkert Foto: Katharina Munkert
A: Wenn Sie keine künstlerische Laufbahn eingeschlagen hätten? Was dann?
CM: Chirurgin
A: Waren Sie als Kind schon künstlerisch tätig?
CM: Ja, als Tochter älterer Eltern sollte ich bei Besuchen und deren
Freunden und in Lokalen nicht laut sein. So bekam ich Papier, Blei,-und
Buntstifte, Schere, Leim und hatte Zeit bildnerische Ausdrucksmittel
auszuprobieren. Gesichter und Hände, Gläser, Teller waren vorhanden—also wurden
sie abgezeichnet. Es entstanden Häuser und Treppen, Landschaften aus
Zigarettenschachteln………Das hat sich sehr oft wiederholt und hat sich
eingeschrieben.
A: Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?
CM: Farbige Flächen aus Bildern
auf Keilrahmen neben Pappen, Kunststoffen, Kleiderstoffen. Unterschiedlichste
Texturen, Formen, Farben und Größen.
(Sie werden solange auseinander,-und wieder
zusammengestellt. Bis nichts mehr hinzu oder weg kann. Das wird mittels der
Fotografie überprüft: lässt sich ein Bild auch auf dem Kopf ansehen? Auf der
linken Seite? Auf der rechten Seite?..................Dann ruht das Bild und
wird immer wieder der Begutachtung unterzogen. Wenn es meinem Blick standhält,
ist es fertig.)
"mothership", Keramik- und Porzellanskulptur, ca. 30x 50 x 40 cm, Kerstin Schaefer 2021
B: an Kerstin Schaefer
1. Woher
nehmen Sie Ihre Inspiration?
Kerstin Schaefer Stuttgart - Foto: Marina Gärtner |
KS: Meine Inspiration speist
sich aus Träumen, Naturerlebnissen, Geistesblitzen, innigen Momenten, wenn ich
spüre, dass etwas mich WIRKLICH bewegt und ich diese Energie ausdrücke – dann
sitzt es meistens und die Energie wird im Bild /Bildwerk gespeichert, so dass
ein Mensch, der sich dem Bildwerk zuwendet, diese Schwingung spüren, sich
selbst und seine Gefühle darin neu sehen kann – idealerweise. Das strebe ich
an! Bilder sind für mich Kraftspeicher und positive Energiequellen, sie bereichern uns,
sind wie Fenster in eine andere Welt oder Spiegel unsere eigenen Seele – jede*r
erlebt ein Objekt/ein Bild anders und bekommt dennoch den Grundton/die
Grundstimmung präzise mit –genau so soll es sein. Der Pfeil geht vom Auge des
Betrachters durch die Botschaft des Bildes zurück ins Herz der Betrachterin – amor omnia vincit…
2. Wie ist
das Künstlerinnenleben?
KS: Wie jedes Leben: oft,
aber nicht immer ein Genuss. Wie das weite Meer: Mit vielen elementaren
Herausforderungen, Klippen, Sonnenaufgängen und Seegang, ab und zu ist Flaute
und dann Orkan und immer wieder unter uns: ewige Tiefe der Ozeane. Bilder und
Kunstwerke und Erkenntnisse sind wie kleine Luftblasen, die vom Meeresgrund
aufsteigen und idealerweise zeitlos etwas Wesentliches ausdrücken, das man im
eigenen Herzen versteht und wichtig findet, an das man sich wie bei einem
Wiedersehen erinnert.
3. Wie sieht
Ihr Alltag aus?
KS: Ich freue mich immer,
wenn ich Zeit für Menschen, Natur und das Mich-Versenken habe. Die Natur
erschüttert mich immer wieder mit ihrer Macht und Schönheit, Malerei und das
Lesen (insbesondere auch von Graphic Novels) bereichern mich, Farben, Formen,
Kunst & Architektur umgibt mich und für die Menschen und Wesen lebe ich und
versuche, das zu tun, was ich kann.
4. Wie sind
Sie zur Kunst gekommen?
KS: Die Kunst hat mich
bereits im frühen Kindesalter geschnappt – und ich bin ihr dafür unendlich
dankbar! Menschen, die durch und mit Kunst leben und die Kunst leben haben mich
immer wieder noch intensiver an sie herangeführt, aber sie ist meine nährende
Begleiterin, klingt pathetisch, aber ich sehe es so. In Krisen hat sie mich
getragen und ich habe viel mit ihr gekämpft, das gehört dazu.
5. Wenn Sie
keine künstlerische Laufbahn eingeschlagen hätten, was hätten Sie stattdessen
gemacht?
KS: Das übersteigt meine
Vorstellungskraft. Als Kind wollte ich als erstes Gärtnerin werden, das ist was
ganz Ähnliches – Man tut einen Samen in die Erde, den man auch irgendwo
gefunden hat und Erde, Sonne, Wasser und Wind tuen ihr Übriges und ich rupfe
höchstens mal Unkraut, um einer einzelnen Pflanze mehr Klarheit und Raum zu
geben. Kunst und Natur: Natur ist alles und Kunst ist ein (eigentlich
unnatürlicher aber manchmal wohltuender und klärender) Blick auf etwas Einzelnes,
Herausgelöstes, Freistehendes, auch auf einen Zusammenhang – was aber aus dem
großen Ganzen kommt.
6. Waren Sie
als Kind schon künstlerisch tätig?
KS: Ja klar, wie wir alle.
Kinder können gar nicht anders als zu schöpfen, sie können es höchstens
verlernen und jede*r hat bestimmt einfach aus Zeitgründen einen Fokus. Bei mir
war in Musik nicht viel zu holen und die Malerei und das Formen lagen so nah!
Gottseidank hat meine Mutter immer für gute Farben und nicht –haarende Pinsel
für mich gesorgt – eine Investition, die nicht groß ist, aber sehr wichtig: Das
Werkzeug muss stimmen und gepflegt werden, man braucht nicht viel, aber Gutes.
Und mein Vater und die Großeltern haben für gute Formen und Umgebungs- und Klamottenfarben gesorgt, die
Omas und Opas für Garten, Blumen, Natur und Museumsbesuche – „fertig ist der
Lack“.
7. Wie sind
die Reaktionen auf Ihre Berufswahl?
KS: Och, Du hörst zum
Zeitpunkt X immer das gleiche „Wie willst Du davon leben?“ - aber wenn Du dir sich
sicher bist, ist das egal. Eine klare Antwort habe ich nicht, ich lebe soweit gut. Mir ist die Zusammenarbeit mit einer exzellenten Galerie wichtig und das strebe ich an!
8. Bezogen auf Ihre künstlerische
Tätigkeit: Was war
Ihr schönster Moment?
KS: Jedesmal, wenn ich so
vertieft in die Arbeit bin, dass ich mich selbst vergesse und dann wie aufwache
und es ist was entstanden, das sich eindeutig so anfühlt, als sei es aus sich
selbst heraus entstanden, das ist für mich KUNST - ich fühle mich da nur als
begeistertes und engagiertes Werkmachersubjekt, das „den Kanal freihält“.
9. Was macht
Ihnen am meisten Spaß und was nicht?
KS: Wenn ich mir selbst im
Weg stehe, das mag ich nicht und alles andere ist gut.
10. Haben Sie
auch unkreative Momente? Wie gehen Sie damit um?
KS: Kein Mensch hat sowas,
manchmal braucht man einfach Ruhe – und Zeit für Kontemplation. Kreativität
wird höchstens durch die Abwendung vom Stimmigen unterbunden: Hinwendung zum
Stimmigen hilft sofort!
11.
Wie gehen Sie mit Kritik um?
KS: Ich bitte darum!
12. Wie
wichtig ist ein Netzwerk?
KS: Dazu bin ich zu wenig
Systemtheoretikerin – wir brauchen alle einander mit unseren je
unterschiedlichen Gaben, Macken und Verfasstheiten, alle, immer bzw. immer
wieder.
Wenn jemand gute Kontakte
hat, führt er lose Enden zusammen, die passen, das ist äußerst angenehm und
wertvoll, manchmal läuft es wie von selbst, das ist wun-der-bar.
In praktischer Hinsicht
bräuchte es noch mehr Kollaborationen, die die natürliche Kreativität von uns
Menschen in all´ unseren Berufen wertschätzt, herausfordert, einbindet und
honoriert, das lässt uns unsere Arbeit weiterentwickeln und gerne tun.
Bedingung für die Arbeit
ist die wirkliche Sinnhaftigkeit. Mein Vater hat mir eingeschärft mich bei
allem zu fragen: „Ist das gut für Kinder?“ – als Maßstab für die Sinnhaftigkeit
von Tätigkeiten und Bündnissen und Zusammenarbeit ist das auch eine
Gretchenfrage.
13.
Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?
KS: Kraftvoll, hintergründig,
subversiv, stärkend, humorvoll, sinnvoll und frech und ganz am Ende harmonisch.
14.
Ihre größte Herausforderung?
KS: Wesentlich sein. Konstruktiv
und wachsam, kritisch und hilfreich zu sein, Wichtiges auszudrücken. Gutes
evozieren und tun. Kunst ist gottseidank an und für sich. Ich will aber gemeinsam im großen Spiel
des Kunstmarktes und Kunstdiskurses mitmischen. Es ist Zeit.
15.
Ihr größter Erfolg?
KS: Wenn ich in allen
Lebenslagen bei mir bleibe, natürlich bin und meinen Werten treu, auf mein Herz
höre und offen bin und wenn ich meine Ungeduld besiege, eine große
Herausforderung!
16. Was sind
die häufigsten/nervigsten Fragen, die Ihnen gestellt werden?
KS: Das möchte ich auch mal
wissen.
Detail aus der installativen Arbeit von Barbara Armbruster innerhalb der FUKS- Ausstellung NEUE KUNST IM ALTEN SCHLOSS, Stuttgart 2021, Foto: FUKS
coming soon!
A: an Barbara Armbruster
Waren Sie als Kind schon künstlerisch tätig?
BA:Ja, zu zeichnen und malen war wichtiger Bestandteil meines Daseins.
Wie sind die Reaktionen auf Ihre Berufswahl?
BA: Überrascht und neugierig, mehr darüber zu erfahren.
Haben Sie auch unkreative Momente? Wie gehen Sie damit um?
BA: Wunderbar, sie sind die Basis für Forschungen, experimentieren … neue Ideen.
Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?
BA: "Mir geht es nie um Kunst, sondern …, wofür Kunst benutzt werden kann“ (Zitat: Gerhard Richter) In einigen Titeln meiner Ausstellungen, wie etwa „Zwischen Licht, Lärm und Stille“ oder „Here and There, in my Mind and Body“ oder “ InsideOutside“ klingen die Spannungsfelder an, die mich in meiner künstlerischen Arbeit beschäftigen. Besonders geprägt hat mich die Stadt Kairo, die mehrere Jahre für mich Lebensraum und Kunstraum zugleich war. Daher verfolge ich einen kulturüber-greifenden Ansatz in meiner Arbeit und verknüpft Aspekte aus unterschiedlichen Lebensräumen und Zeitepochen. Neben großformatigen Zeichnungen, performativen Videos spielen in einem mehrschichtigen Beziehungsgeflecht auch Fotografie, Installation und Malerei eine Rolle.
Detail aus der installativen Arbeit von Barbara Armbruster innerhalb der FUKS- Ausstellung NEUE KUNST IM ALTEN SCHLOSS, Stuttgart 2021, Foto: FUKS
coming soon!
A: an Barbara Armbruster
Waren Sie als Kind schon künstlerisch tätig?
BA:Ja, zu zeichnen und malen war wichtiger Bestandteil meines Daseins.
Wie sind die Reaktionen auf Ihre Berufswahl?
BA: Überrascht und neugierig, mehr darüber zu erfahren.
Haben Sie auch unkreative Momente? Wie gehen Sie damit um?
BA: Wunderbar, sie sind die Basis für Forschungen, experimentieren … neue Ideen.
Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?
BA: "Mir geht es nie um Kunst, sondern …, wofür Kunst benutzt werden kann“ (Zitat: Gerhard Richter) In einigen Titeln meiner Ausstellungen, wie etwa „Zwischen Licht, Lärm und Stille“ oder „Here and There, in my Mind and Body“ oder “ InsideOutside“ klingen die Spannungsfelder an, die mich in meiner künstlerischen Arbeit beschäftigen. Besonders geprägt hat mich die Stadt Kairo, die mehrere Jahre für mich Lebensraum und Kunstraum zugleich war. Daher verfolge ich einen kulturüber-greifenden Ansatz in meiner Arbeit und verknüpft Aspekte aus unterschiedlichen Lebensräumen und Zeitepochen. Neben großformatigen Zeichnungen, performativen Videos spielen in einem mehrschichtigen Beziehungsgeflecht auch Fotografie, Installation und Malerei eine Rolle.