Excrescence of Immortality
Les Frères Chapuisat
27. Juni - 23. August 2015
Ausstellung
Eröffnung: Freitag, 26. Juni 2015, 19 Uhr
Villa Merkel
Galerien der Stadt Esslingen am Neckar
Pulverwiesen 25
73726 Esslingen am Neckar
Während der Reishi-Pilz in hiesigen Wäldern unter
dem Namen Glänzender Lackporling unbeachtet wächst, wird dieser Pilz in
China seit tausenden Jahren als „Pilz der Unsterblichkeit“ und „König
der Heilkräuter“ verehrt. Wissenschaftliche Studien belegen seinen
Nährstoffreichtum und eine heilsame Wirkung.
Les Frères Chapuisat haben in der Villa Merkel eine
Pilzzuchtfarm eingerichtet. Die Pilze sind das Herz einer
architektonischen Struktur aus Holz, die sich im Gebäude ähnlich wie
ein Pilzmyzel ausbreitet und sogleich während der sechswöchigen
Aufbauphase der Ausstellung als Lebensraum für Künstler und Assistenten
dient. Angelehnt an ein Kloster oder einen Tempel gibt es soziale,
kontemplative und private Einheiten in der Struktur. Diese werden auch
für die Besucher während der Laufzeit zugänglich sein.
Im Inneren der Struktur leuchtet das Holz in
Anlehnung an indische Hindu-Tempel in bunten Farben. Jedoch stellt die
architektonische Konstruktion von Les Frères Chapuisat den Betrachter
zunächst vor Herausforderungen. Die über mehrere Ebenen führende
Konstruktion muss durch schmalste Öffnungen betreten werden. Um überall
hinzugelangen ist der Besucher gefordert, sich geduckt oder bisweilen
auf allen Vieren fortzubewegen.
Kindheitserinnerungen werden geweckt. Die Lust am
Entdecken und Klettern liegt in den Konstruktionen von Les Frères
Chapuisat ebenso nahe wie leichter Nervenkitzel oder Panik.
Gemeinschaftsplätze oder Schlafmöglichkeiten überraschen dagegen mit
einer einladenden Atmosphäre und bieten Geborgenheit.
Die architektonischen Grenzgänge der Genfer Brüder
Les Frères Chapuisat (Gregory *1972 und Cyril *1976) brechen mit
festgelegten Definitionen von Skulptur und Architektur und geben dem
Zusammenspiel von Architektur und sozialer Funktion eine neue Bedeutung.
Ihr Prinzip des Gemeinschaftlichen und der Brüderlichkeit ist dabei
kein rigoroses, sondern ein offenes Konzept. Mit Humor und einem Hang
zum Abenteuerlichen stellen sie sich selbst und die Betrachter vor immer
neue visuelle und physische Herausforderungen.
Öffnungszeiten
Villa Merkel
Di 11-20 Uhr / Mi-So 11-18 Uhr
Kuratorin: Anka Wenzel
Quelle: www.villa-merkel.de