Workshop beyond borders, Kuala Lumpur
Wie fördert die Auseinandersetzung mit der eigenen und der fremden Kultur den transkulturellen Designdialog zwischen Deutschland und Malaysia? Was ist typisch deutsch? Was ist typisch malaysisch? Diese Fragestellung haben Laura Bernhardt und Daniel Juric zusammen mit malaysischen Designstudenten in ihrem Workshop beyond borders untersucht. Der Workshop wurde anlässlich der Präsentation der ifa-Tourneeausstellung new olds in Kuala Lumpur und Penang abgehalten.
Bericht von Laura Bernhardt und Daniel Juric
Die Initiierung eines transkulturellen Designdialogs
gingen Laura Bernhardt und Daniel Juric im Februar 2014 in zwei
voneinander getrennten Workshops an: Zunächst in Kuala Lumpur mit 19
Studenten der School of Design des KBU International College aus den
Bereichen Produktdesign und Innenarchitektur, dann in Penang mit 18
Studenten der School of Arts der Universiti Sains Malaysia (USM) aus den
Bereichen Kommunikations- und Produktdesign. In einem ersten Schritt
wurden die kulturellen Eigenheiten und deren charakteristische Elemente
und Objekte aus Deutschland und Malaysia analysiert. Anschließend wurden
die Momentaufnahmen des Austauschs der beiden Kulturen in
Designkonzepten festgehalten.
- Foto: Daniel Juric
- Malaysia ist ein multiethnischer Staat, in dem die dominierende Bevölkerungsgruppe mit mehr als fünfzig Prozent von Malaien muslimischen Ursprungs gestellt wird. Eine weitere umfangreiche Gruppe besteht aus eingewanderten Chinesen, eine kleinere aus Indern, und knapp zehn Prozent der Bevölkerung gehören indigenen Gruppen an. Diese große Vielfalt an Völkern, Kulturen, Religionen und Traditionen spiegelten die teilnehmenden Studenten wider.
Im Verlauf des Workshops zeigte sich, dass sich die
Studenten besonders auf die verbale Kommunikation, also auf Sprache als
direktes Ausdrucksmittel, konzentrierten, die den wichtigsten
Bestandteil ihrer gemeinsamen Kultur darstellt. Hieraus ergaben sich
Schnittstellen, an denen eigenständige Besonderheiten entwickelt und
Momente herausgearbeitet wurden und sich die Unterschiedlichkeit der
malaysischen Kultur vereinte. Der große Sprachenmix und der Umgang damit
wurde auf vielfältige Weise thematisiert. Auch der Bereich der
kulinarischen und gastronomischen Besonderheiten des Landes war Thema,
bei dem dann die verbale Kommunikation auf Gegenstände traf. In den
jeweiligen Abschlusspräsentationen zeigten die Studenten innovative
Ansätze, von einem Konzept für einen öffentlichen und real begehbaren
Chatroom in einer Metro bis hin zu einer voll recyclebaren und aus
biologischen Palmabfällen hergestellten Mitnahmebox für Essen aus
landestypischen "Mamak"-Strassenrestaurants.
Die Arbeiten der in Deutschland lebenden Designer Laura Bernhardt und Daniel Juric
werden im Rahmen der ifa-Tourneeausstellung zusammen mit denen weiterer
43 Designer und Designergruppen aus Deutschland, Europa und den USA
präsentiert.
- Fotos: © Laura Bernhardt, Daniel Juric