FAZ über Frankfurts Philosophicum:
Bezahlbares Wohnen im einstigen Denklabor -konstruiert und gebaut von Ferdinand Kramer.
Link zum Artikel inkl. Video mit 86-jährigem, damals als Planungschef beteiligten, Architeken Walther Dunkl
Von nun an ging’s mit dem Philosophicum und vielen anderen Kramerbauten bergab. Sie wurden systematisch vernachlässigt. „Weil die Universität und die Stadt die Universität raushaben wollten“, ärgert sich Walther Dunkl noch heute. In den achtziger Jahren, als er längst Leiter des Zentralarchivs für Hochschulbau an der Universität Stuttgart war, führte ihn der Kurator der Frankfurter Universität über den Campus, wies ihn auf den katastrophalen Zustand der Gebäude hin - und gab der „miserablen Architektur“ der Kramer-Bauweise die Schuld.
Der Umbau in erschwingliche Wohnungen dürfte keine großen Schwierigkeiten bereiten - dank der vorausschauenden modularen Bauweise des Kramer-Teams. Und der Denkmalwert des Bauwerks wird steigen. Darauf spielte Frankfurts Planungsdezernent Cunitz an, als er in einer ersten Stellungnahme nicht nur von einem „Grundstein für stabile, sozial verantwortungsbewusste Nachbarschaften“ sprach, sondern auch davon, dass mit der Umnutzung „der Erhalt eines wichtigen Kramerbaus“ gewährleistet sei. Eine Genugtuung für Walther Dunkl, der vor kurzem noch fürchtete: „Das wird ein total langweiliger Stadtteil. Vielleicht gehen da mal ein paar Leute hin und schauen sich so was an. Aber mehr bleibt nicht. Es ist ein Jammer.“
Quelle: www.faz.net